Beim „Working Visit“ der EURO 2024 GmbH steht der Austausch zwischen dem Ausrichter der UEFA EURO 2024TM und der Host City im Mittelpunkt. Vom 5. bis 9. Dezember empfängt Leipzig die Gäste des Organisationskomitees rund um Turnierdirektor Philipp Lahm und EURO 2024 GmbH-Geschäftsführer Markus Stenger. Ein insgesamt etwa 35-köpfiges Team des Turnierausrichters machte sich in rund 20 Workshops, Vor-Ort-Terminen und Einzelgesprächen ein Bild vom Planungsstand, den Locations am Spielort und den Gegebenheiten im Stadion. Zu Themen wie Mobilität, Sicherheit und Fan Zone sind auf Leipziger Seite nicht nur das Projetteam der Host City und RB Leipzig operativ involviert, sondern auch Stakeholder aus Stadtverwaltung, der Leipziger Messe, der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH und des Sächsischen Fußball-Verbandes.
Am heutigen Donnerstag zogen Philipp Lahm, Markus Stenger, Katja Büchel (Leiterin Amt für Sport, Stadt Leipzig), Anja Mittag (Co-Trainerin RB Leipzig, Botschafterin HC Leipzig Sport und Volunteers) und Jörg Gernhardt (Vizepräsident und Soziale Belange, Sächsischer Fußball-Verband) ein erstes Resümee. Im Rahmen des „Inklusiven Europacup“ in der Sportschule „Egidius Braun“ Leipzig standen die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen, Schwerpunkte und Meilensteine für das nächste Jahr sowie die Themen Volunteers und Ehrenamt im Mittelpunkt.
„Für uns ist es der zweite Working Visit nach 2021. Seither sind die Teams größer geworden, das Partnernetzwerk hat sich erweitert. Diese Zusammenkünfte sind wichtig. Wir haben in den letzten Tagen viel angeschaut, gesprochen, wir haben ein ausführliches Feedback zum Leipziger Host City-Konzept erhalten. Zentral sind u. a. die Themen Mobilität – also wie handeln wir das als Stadt der kurzen Wege und wie sehen die Verkehrsknotenpunkte aus, wie läuft der ÖPNV ab. Ebenso wichtig ist Barrierefreiheit, es gab einen Austausch zum Abfallkonzept, zur Fan Zone auf dem Augustusplatz und zum Volunteerprogramm. Wir wollen ein hervorragender Gastgeber sein – jetzt bereits und natürlich während der UEFA EURO 2024TM“, sagte Katja Büchel.
„Generell kann man sagen, dass alle Host Cities auf einem guten Weg sind. Für Leipzig kann ich explizit sagen, dass die positiven Ansatzpunkte auf der Strecke weiterentwickelt wurden. Jetzt ist es wichtig, von der Papierlage in die operative Umsetzungsphase zu kommen. Die Veranstaltung am Dienstagabend im Leipziger Zoo hat gezeigt, was man rund um ein Turnier machen kann. Leipzig wirft alles in die Waagschale, was es hat. Die Gäste werden Leipzig zu schätzen wissen“, so Markus Stenger. „Wenn die Weltmeisterschaft zu Ende ist, wird die Heim-EM 2024 noch stärker in den Fokus rücken. Unsere Meilensteine für 2023 sind z. B. der Final Draw im Dezember, der Maskottchen-Launch und One-Year- to-go.“
Philipp Lahm sieht in der Gastgeber-Rolle eine große Chance: „Wir haben tolle Städte, tolle Stadien. Ich wünsche mir für unser Land 2024 ein Gemeinschaftserlebnis wie 2006 und 2011. Diese Europameisterschaft kann den Zusammenhalt, das Wir-Gefühl stärken. ‚Wir‘ müssen wieder im Vordergrund stehen und nicht nur das ‚ich‘. Wir können mit unseren Werten ein großartiger Gastgeber sein. Wir können uns zeigen, wie wir sind – diese Chance dürfen wir uns nicht entgehen lassen.“ Beste Möglichkeiten sieht er zudem beim Fokus auf die Nachhaltigkeit. „Beim letzten Site Visit in Leipzig habe ich Blindenfußball erlebt – das war komplett neu für mich. Heute sind wir bei einem Inklusiven Cup dabei und das freut mich sehr. Die Stadt Leipzig denkt Nachhaltigkeit in vielen Bereichen. Ich bin ein Kind des Sports und weiß, dass gerade die soziale Nachhaltigkeit extrem wichtig ist.“
Anja Mittag, die als Host City-Botschafterin für den Bereich Sport und Volunteers heute ihren ersten Auftritt hatte, wirkte zudem als Schirmherrin des „1. Inklusiven Europacup“. Mit Start um 10 Uhr spielten Kinder im Alter bis 16 Jahren nach den Regeln des FreundeFußballs – mit und ohne Behinderung. Jedes der 9 Teams à 10 Spieler stellt ein EM-Land dar. „Ich habe hier einen sehr schönen Vormittag erlebt: Kinder, die Fußball spielen, sind immer inspirierend. Es sind viel Ehrgeiz und viele Tore dabei und – was mich besonders freut – viele Mädchen. Das ist ein gelungenes Turnierformat“, sagte Anja Mittag.
Im Anschluss an den „Inklusiven Europacup“ stellten sich Anja Mittag und Philipp Lahm den Fragen der Kinder und Jugendlichen. Mit der Siegerehrung durch die zwei ehemaligen Nationalspieler ging das Turnier mit einem Sieg des Teams „Frankreich“ (4:3 n. E. gegen England) zu Ende. Der „1. Inklusive Europacup“ wird vom Fußballverband Stadt Leipzig e. V. mit Unterstützung des Berufsbildungswerks Leipzig Hören-Sprache-Kommunikation organisiert. Weiterer Partner ist die Stadt Leipzig – Amt für Sport. Ab der Saison 2024/2025 soll das Format im stetigen Ligabetrieb aufgehen: mit der Leipziger Inklusionsfußballliga.
„Wir hoffen, dass die Europameisterschaft zu Zuwächsen in den Vereinen führt. Ohne Breite keine Spitze – es ist für die Zukunft des deutschen Fußballs wesentlich, die jungen Menschen für den Sport und das Vereinsleben zu begeistern. Darüber hinaus kann das Turnier viele nachhaltige Effekte haben, sei es bei der Infrastruktur oder im Ehrenamt. Beim Volunteer-Programm haben wir z. B. die Chance, ehrenamtliches Engagement zu aktivieren. Wenn die Menschen das Ziel eint, gemeinsam etwas zu schaffen, dann kann man sie nachhaltig binden. Diese Aufgabe sehen wir auch beim Sächsischen Fußball-Verband“, sagte Jörg Gernhardt.
Erst am Montag (5. Dezember) – zum internationalen Tag des Ehrenamtes – hatten UEFA und EUR0 2024 GmbH das Logo für das Volunteer-Programm präsentiert. Damit beginnt auch der Countdown für die Eröffnung des Bewerber- Portals: Der Startschuss für alle Interessenten fällt am 14. Juni 2023 – genau ein Jahr vor Anpfiff der UEFA EURO 2024TM in Deutschland. Erstmals führen die UEFA und die zehn Host Cities ein gemeinsames Volunteer-Programm durch: 16.000 Freiwillige bilden mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz die Basis für ein erfolgreiches Turnier. Bereits jetzt können sich Interessenten unverbindlich hier vorregistrieren.